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18. September 2017

Zertifizierungsstelle

Treffen von Vertretern der DVGW Cert GmbH und des SVGW

In den Zertifizierungsstellen des DVGW (DVGW Cert GmbH) und des SVGW (Prüf- + Zertifizierungsstelle Gas/Wasser) gab es in den letzten Jahren einige organisatorische wie auch personelle Veränderungen. Das war Anlass genug, dass sich Ende Juli 2017 Vertreter der SVGW-Geschäftsstelle und der DVGW Cert GmbH zu einem Erfahrungsaustausch in Zürich trafen.

Martin Sager stellte zunächst den SVGW vor. Anschliessend fasste Joachim Rau, Geschäftsführer der DVGW Cert GmbH, die wichtigsten Änderungen im DVGW e.V. zusammen und präsentierte die aktuelle Struktur des Vereins und der angegliederten Organisationen. Zur DVGW-Gruppe gehören neben dem Verein und seiner Geschäftsstelle die DVGW Cert GmbH, die DVGW Service und Consult GmbH, der Verlag WVGW (Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH) sowie vier Forschungsinstitute im Bereich Gas und fünf Institute im Bereich Wasser.

Branchenstandard IT-Sicherheit

Sechs Teams kümmern sich um die Zertifizierung bei der DVGW Cert GmbH. Es werden nicht nur Produkte für die Gas- sowie Wasserversorgung, sondern auch Fachunternehmen, Personen (Sachverständige), Managementsysteme zertifiziert und schliesslich Präqualifikationsverfahren für Bauunternehmen durchgeführt. Zu den zertifizierten Managementsystemen gehören Qualitäts-, Umwelt-, Energie-, Arbeitsschutz- und Informationssicherheitsmanagement-systeme. Im Zusammenhang mit letzteren verwies Rau darauf, dass das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einen Eignungsbescheid für den Branchenstandard der kritischen Infrastruktur Wasser/Abwasser erteilt hat. Dieser Standard besteht aus dem Merkblatt DVGW W 1060 «IT-Sicherheit - Branchenstandard Wasser/Abwasser» und einer Web-Applikation, dem «IT-Sicherheitsleitfaden». Mit dessen Hilfe können Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen ermitteln, welche Sicherheitsmassnahmen einzuführen sind, um ihre IT-Infrastruktur gemäss dem Stand der Technik zu schützen.
Weiter erwähnte Rau die TSM-Prüfung (technisches Sicherheitsmanagement). Für die Gewährleistung einer sicheren Gasversorgung und einer hygienischen Wasserversorgung müssen die Anforderungen an die organisatorischen Strukturen und personellen Qualifikationen im Unternehmen erfüllt sein. Die diesbezüglichen Anforderungen sind in den DVGW-Arbeitsblättern G 1000 und W 1000 festgehalten. Die TSM-Verfahren werden jedoch nicht von der DVGW Cert GmbH, sondern von der DVGW Service und Consult GmbH durchgeführt.

Trinkwasserverordnung und UBA-Bewertungsgrundlagen/Leitlinien

Anschliessend präsentierte Rau die verschiedenen Konformitätszeichen, die die DVGW Cert GmbH vergibt. Anton Wohlgemuth, Leiter Produkte Wasser bei der DVGW Cert GmbH, stellte ausserdem die Änderungen in der deutschen Trinkwasserverordnung vor. Dabei verwies er insbesondere auf §17, in dem Anforderungen an Anlagen für die Gewinnung, Aufbereitung oder Verteilung von Trinkwasser formuliert sind. Dieser Paragraph enthält auch Vorgaben für die Verwendung von Werkstoffen und Materialien für die Neuerstellung und Instandsetzung von Anlagen. Zur Konkretisierung dieser allgemein gehaltenen Vorgaben erarbeitet das deutsche Umweltbundesamt (UBA) Bewertungsgrundlagen, die zwei Jahre nach Veröffentlichung verbindlich werden. Das UBA hat bereits die Bewertungsgrundlage für metallene Werkstoffe veröffentlicht und ist gerade dabei, die vorhandenen Leitlinien (z. B. KTW-Leitlinie für Kunststoffe), die nur empfehlenden Charakter haben, in Bewertungsgrundlagen zu überführen. Für die Zertifizierung durch die DVGW Cert GmbH sind aber sowohl Bewertungsgrundlagen als auch Leitlinien verbindlich.

Zum Abschluss erläuterte Margarete Bucheli die wichtigsten Änderungen im Bereich Trinkwasser aufgrund der Inkraftsetzung des neuen Lebensmittelgesetztes und des dazugehörigen Verordnungspakets Anfang Mai 2017.

Regelmässiger Erfahrungsaustausch erwünscht

Konsens bestand zwischen den Teilnehmern, dass regelmässige Treffen und Erfahrungsaustausch zwischen den Zertifizierungsstellen wichtig sind. Diese sollten nicht nur bilateral erfolgen. Man kam daher überein, dass die Treffen zwischen DVGW Cert, der SVGW Zertifizierungsstelle, der KIWA, dem ÖVGW und der AFNOR/CSTB reaktiviert werden sollten.

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