Am 26. August 2025 fand unter Leitung von Andreas Hirt die zweite technische Sitzung der W-HK dieses Jahres statt. Folgende Themen wurden behandelt:
Nach Fertigstellung der neuen Arbeitshilfen und einem Praxistest mit mehreren Wasserversorgungen kommt die revidierte und um das Thema Zuströmbereiche ergänzte Richtlinie voraussichtlich noch dieses Jahr in die Vernehmlassung.
Die übersetzte Richtlinie wird Anfang September noch den Distributeurs d’eau romands (DER) vorgestellt und kommt anschliessend in die Vernehmlassung.
Eine durch den Bund koordinierte und primär für die Kantone bestimmte VTM-Umsetzungshilfe stösst auf breite Akzeptanz und wird in Kürze publiziert. Darauf abgestimmt soll nun die noch auf der VTN basierenden SVGW-Empfehlung W1012 von 2007 überarbeitet werden.
Das SVGW-Merkblatt von 2015 ist bezüglich der Höchstkonzentrationen in Arbeitsräumen nicht mehr aktuell. Da von der Suva ein inhaltlich fast identisches, neueres Merkblatt «Radon in Anlagen der Wasserversorgung» existiert, wird das SVGW-Merkblatt nicht neu aufgelegt.
Die französische Übersetzung des revidierten Datenmodells wird Anfang September noch den DER zur Vorkonsultation gegeben, bevor gegen Ende Jahr die Vernehmlassung in der Branche startet.
Die S-AG11 «Spezialtiefbau» ist an der Erstellung eines ersten Merkblatts zur 10%-Regel bei Einbauten ins Grundwasser.
Mitte August 2025 begann der 9-tägige Kurs «Richtlinien Trinkwasser» zu Planung, Bau, Betrieb, Instandhaltung und Stilllegung von trinkwasserführenden Gebäudetechnikanlagen. Fällt die Evaluation positiv aus, ist eine erneute Durchführung im Jahr 2026 vorgesehen. Auf diesen Kurs aufbauend beginnt Mitte November 2025 der 7-tägige Kurs «Installationskontrolle Trinkwasser». Dieser Kurs wird voraussichtlich im Zweijahresrhythmus angeboten.
Mitte Dezember 2025 startet der neue 2-tägige Kurs «Risikobasiertes Messen in der Wasserversorgung». Mitte September 2025 starten die Vorbereitungsarbeiten für den neuen 2-tägigen Kurs «Optimierte Speicherung und Verteilung von Trinkwasser».
Die Entwicklung des neuen Kurses «Kommunikative Herausforderungen in der Wasserversorgung» ist ebenfalls angelaufen. Dieser Kurs ersetzt den bisherigen «Management von Krisen in der Wasserversorgung».
In der Romandie entsteht derzeit der 6-tägige Kurs für Rohrverleger/innen Gas und Wasser «Cours Poseur/-euse de Conduites eau et gaz». Start ist am 8. Juni 2026 in Cugy.
Eidgenössische Berufsprüfungen: Im August konnten 32 Rohrnetzmonteure und 62 Brunnenmeister ihr Diplom entgegennehmen.
Der SVGW fordert, dass die Zuströmbereiche von Grundwasserfassungen von regionaler Bedeutung bis 2035 verbindlich zu bezeichnen sind. In diesen sollte der Einsatz problematischer Pflanzenschutzmittel (PSM) verboten sein und auch auf andere grundwassergefährdende Aktivitäten verzichten werden. Der SVGW sieht es nicht als seine Aufgabe, Schäden an der Ressource zu reparieren.
Das Papier geht nun noch zur Verabschiedung in den Vorstand.
Gemäss der Trinkwasserverordnung vom 20. Juni 2023 gilt in Deutschland ab dem Januar 2026 ein Grenzwert von 0.1 μg/l für den Summenparameter PFAS-20. Voraussichtlich ab 2028 wird dieser durch den noch tieferen Grenzwert von 20 ng/l für den Summenparameter PFAS-4 ergänzt. Es zeichnet sich ab, dass die Schweiz diesem Pfad folgen wird und die beiden Höchstwerte im Einklang mit der übrigen Lebensmittelgesetzgebung übernehmen wird. Für die Trinkwasserbranche stellt dies einen guten, verkraftbaren Mittelweg dar. Auch würde damit der vom Bundesrat und Ständerat gutgeheissenen Motion 25.3421 «PFAS-Grenzwerte unter Berücksichtigung der Auswirkungen festlegen» Rechnung getragen. Der kommunikative Aufwand und die Kosten für das Monitoring sind jedoch nicht zu unterschätzen.
Die WHO erarbeitet zurzeit Vorschläge für Höchstwerte für Pestizid-Metaboliten und PFAS. Diese fliessen voraussichtlich in zwei bis drei Jahren in die nächste Revision der EU-Trinkwasserrichtlinie ein.
Am 20. August trafen sich in Zürich die Bereichsleiter Wasser von SVGW, DVGW und ÖVGW zur Erörterung aktueller Trinkwasserthemen. Dies waren unter anderem:
Ende August fand die Startsitzung der aus Vertretern verschiedener Leitungsmedien zusammengesetzten AG «Leitungsabstände» statt. Es soll ein Standard zu Abständen verschiedener Medienleitungen erarbeitet und darin Möglichkeiten zur Organisation des Untergrunds angesichts seiner zunehmenden Belegung aufzeigt werden.
Motion 25.3326 «Umfang der Informationspflicht für Wasserversorger präzisieren»: Das Parlament hat die Diskussion dieses Geschäfts verschoben.
Pa. Iv. 22.441 «Modernen Pflanzenschutz in der Schweiz ermöglichen»: Die WAK-N hat den SVGW zur Sicht der Wasserversorger angehört. Beide Räte haben der Pa. Iv. zugestimmt. Die dazu verfasste Botschaft wurde vom Erstrat angenommen und kommt in der Wintersession noch in den Nationalrat.
Die Motion 20.3052 «Verursacherorientierte Finanzierung zusätzlicher Aufbereitungsmassnahmen …» wurde vom Parlament abgelehnt.
Die Motion 23.3855 «Regenwasser, eine nachhaltige Ressource» wurde vom Parlament abgelehnt.
Die Motion Zanetti 20.3625 «Zuströmbereiche» ist in der Umsetzung.
Die Motion 22.3873 «Fristen für die Umsetzung des Grundwasserschutzes» wurde vom Parlament abgelehnt, um den Spielraum der Kantone bei der Bewältigung der Herausforderungen rund um eine sichere Trinkwasserversorgung nicht zu beschneiden.
Ebenfalls mit der Begründung des Eingriffs in die bewährte Kompetenzordnung wurde die Motion 22.3874 «Klärung und Stärkung der Aufsichtsinstrumente des Bundes …» abgelehnt.
Ausgelöst durch eine AWBR-Studie zu TFA im Rhein gab es mehrere Anfragen bei der Geschäftsstelle zu TFA. Die Kommunikationsstelle wies darauf hin, dass TFA auch aus dem Abbau von PSM, die mindestens eine Trifluormethyl-Gruppe (-CF3) enthalten, entstehen kann, wie das Bafu festgestellt hat. Auf diese Bafu-Studie wies auch ein Tagesschau-Beitrag vom 6. Juni hin. In der Sendung plädierte der SVGW für die rasche Bezeichnung der Zuströmbereiche. Der SVGW wurde auch zu einem Beitrag von «Schweiz aktuell» beim Lac Souterrain in St.-Léonard eingeladen und nutzte die Gelegenheit, um die Bedeutung des vorbeugenden Ressourcenschutzes für eine bleibend gute Gewässer- und Grundwasserqualität zu unterstreichen.
Im Rahmen einer Praktikumsarbeit wurde in mehreren Wasserversorgungen der Konzentrationsverlauf der beiden prominenten Chlorothalonil-Metaboliten im Grundwasser seit dem Anwendungsverbot 2020 ausgewertet. Bei der Mehrheit der Fassungen kann für beide Verbindungen ein rückläufiger Trend beobachtet werden, allerdings nicht bei allen.
Aus der W-HK wurde auf einen weiteren relevanten Metaboliten (SYN548008) hingewiesen, der bisher nicht im Fokus der Selbstkontrolle lag.
Peter Brodmann, Kantonschemiker und Leiter des Amts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Basel-Landschaft, wurde vom SVGW-Vorstand als neuer Vertreter des VKCS in die W-HK gewählt. Er löst Kurt Seiler ab, der in Pension geht.
Alessia de Martini (AIL) und Bernhard Gyger (ehemals WVRB) sind aus der W-UK4 «Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation» ausgetreten. Zur Vervollständigung der Kommission können sich PR- und Kommunikationsinteressierte bei c.braeunle@svgw.ch melden.
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Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.
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