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15. Dezember 2025

Ausserordentliche FOWA-Sitzung

Drei neu eingereichte Projekte

In diesem Jahr traf sich die FOWA-Fachkommission zu einer ausserordentlichen Sitzung, da seit der regulären Sitzung im Mai nochmals drei FOWA-Projekte eingereicht worden waren. Neben den Förderentscheiden wurden kleinere Anpassungen am FOWA-Reglement und an der Wegleitung für Projektvorhaben besprochen.
Martin Bärtschi 

Die drei Projekte und die gefällten Entscheidungen der Fachkommission des Forschungsfonds Wasser (FOWA-FK) sind im Folgenden zusammengefasst:

Werkstoffanalyse Saugkörbe

Das eingereichte Projekt von TECMetall GmbH sieht eine systematische Untersuchung des Quaggamuschel-Bewuchsverhaltens auf verschiedenen Materialien (insbesondere Legierungen auf Kupfer-Nickel-Basis) vor. Dafür ist geplant, auf einer Versuchsanlage, die im Genfersee installiert werden soll, verschiedene Materialien zu testen. Der Versuch soll von einem unabhängigen Forschungsinstitut begleitet und der Bewuchs anhand von Unterwasser-Drohnenaufnahmen periodisch dokumentiert werden. Ziel ist es, einen quantitativen Vergleich zum Bewuchs mit Quaggamuscheln von den verschiedenen Metalllegierungen zu erhalten. Die Gesamtprojektkosten wurden mit CHF 185'000 angegeben. Es wurde eine FOWA-Förderung in der Höhe von CHF 50'000 beangefragt.

Entscheid

Die FOWA-FK entschied sich für einen sogenannten Solidaritätsbeitrag von CHF 10'000. Damit würdigt sie die für die Wasserversorgung nützlichen Aspekte. Eine Gesamtförderung kam für die FK nicht in Frage, da das Projekt nur gewisse Aspekte der gesamten Quagga-Problematik untersucht und die Resultate auch nur schwer auf alle Seewassernutzungen in anderen Gewässern übertragen werden können.

Groundwater Drought 2

Das eingereichte Projekt der Eawag sieht vor, anhand von bestehenden quantitativen Daten von Grund- und Quellwasserfassungen kurz- und mittelfristige Schüttungsprognosen abzuleiten. In einer ersten Phase sollen die Daten von Wasserversorgungen systematisch aufbereitet und in einer zweiten Phase soll dann ein interaktives Web-Tool für die Grundwasseranalyse entwickelt werden. Für die dritte Phase sind Analysen der Grundwasserdynamik und die Erweiterung der praxisrelevanten Grundlagen geplant. Ebenfalls vorgesehen sind Schulungen und Workshops für die Anwender (Wasserversorgungen) vorgesehen. Die Gesamtprojektkosten wurden mit CHF 316'343 angegeben. Es wurde eine FOWA-Förderung in der Höhe von CHF 95'101 beantragt.

Entscheid

Die FOWA-FK hat sich für eine Teilförderung von CHF 47'000 ausgesprochen. Gewisse Aspekte im Bereich der Grundwasserbewirtschaftung und den damit zusammenhängenden Prognosen sind aus Sicht der FOWA-FK Kantonsaufgaben und sollten somit nicht von den Wasserversorgungen finanziert werden. Andere Aspekte, wie z. B. die systematische Datenaufbereitung von Grund- und Quellwasserdaten, sind aber im Sinne der gesamten Trinkwasserbranche und bilden wertvolle Grundlagen für die Wasserversorgungsplanung und die Digitalisierung.

Smarte Trinkwasserregelung

Das eingereichte Projekt von InfraWatt sieht vor, ein Excel-Tool zu entwickeln, das es den Wasserversorgungen ermöglicht, den Pumpenbetrieb in kostengünstigen Zeitfenstern zu realisieren und somit Kosten einzusparen. Ebenfalls sollen entsprechende Merkblätter für die Versorgungen erstellt werden. In einer weiteren Phase (nicht Teil des angefragten FOWA-Projektes) sollte dann zusätzlich die Möglichkeit geprüft werden, die Pumpen einer Wasserversorgung zur Netzstabilisierung (Regelenergie) einzusetzen. Die Gesamtkosten wurden mit CHF 45'000 angegeben. Es wurde eine FOWA-Förderung in der Höhe von CHF 30'000 angefragt.

Entscheid

Die FOWA-FK hat die Förderung dieses Projektes abgelehnt. Einerseits monierte die Kommission, dass in dem Projekt keine echten Eigenleistungen ausgewiesen wurden (dies ist eine Voraussetzung für ein FOWA-Projekt) und andererseits, dass der Nutzen des Tools nur für eine kleine Anzahl von Versorgungen von Nutzen sein würde, da oft äussere Bedingungen wie Reservoirvolumen, Aufenthaltszeit und Netztopologie die Möglichkeiten eines kostenoptimierten Pumpenregimes übersteuern. Zudem würde ein Excel-Tool nicht genügen, um die Pumpensteuerung zu übernehmen. Dazu wäre eine Integration ins Prozessleitsystem nötig.

Beschränkte Mittel des FOWA

Die FOWA-FK muss die Förderentscheidungen jeweils sehr sorgfältig abwägen, denn in der Regel werden mehr Forschungsgelder angefragt als bereitstehen. Neben technischen Anforderungen an den Nutzen der Projekte, müssen auch die finanziellen Ressourcen des FOWA berücksichtigt werden. Der FOWA wird von seinen Mitgliedern (Wasserversorgungen) und Sponsoren (I +IG) alimentiert. Aktuell hat der FOWA jedes Jahr ca. CHF 165'000 zur Verfügung, um angewandte Forschungsprojekte rund um das Trinkwasser zu fördern.

Neue Mitglieder im FOWA sind herzlich willkommen! Weitere Informationen zum FOWA finden Sie auf der SVGW-Website.

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