Anja Herlyn betont, dass die Strategie in einem intensiven Auseinandersetzungsprozess in der Arbeitsgruppe mit dem Vorstand aber auch den CC-Leitenden erarbeitet wurde. Es war dem Vorstand ein zentrales Anliegen, unterschiedliche Perspektiven aufzunehmen, zu diskutieren und in einer strukturierten und konsolidierten Form als Rahmen fĂĽr die kĂĽnftige Arbeit im VSA festzuhalten.
Vision – unser Zukunftsbild
Der VSA skizziert das Zukunftsbild mit drei Kernaussagen:
Damit gibt der VSA ein Versprechen an kommende Generationen: Sie solle eine intakte Natur und Umwelt vorfinden.
Mission – so erreichen wir unsere Vision
«Wir haben unsere Mission in dem Sinne definiert, dass wir uns für den Gewässerschutz engagieren und als führendes Netzwerk von Gewässerschutzfachleuten und Schweizer Kompetenzzentrum die Fachleute in den Gemeinden, Kantonen und in der Privatwirtschaft unterstützen», erklärt Herlyn. Dies soll dadurch erreicht werden, dass der VSA durch Arbeitshilfen, den Stand der Technik, Nachwuchsförderung, einem Top-Aus- und Weiterbildungsangebot sowie seinem Engagement für den Klimaschutz und die Biodiversität Nutzen schafft. Der VSA will zudem für Vernetzung nationaler und internationaler Gewässerschutzakteure sorgen und den Wissenstransfer fördern. «Dazu gehört, dass wir Forschung und Praxis für einen vorsorglichen und innovativen Gewässerschutz zusammenbringen. Schliesslich haben wir erkannt, dass eine aktivere Information und Kommunikation für unser Gelingen immer zentraler wird», erläutert Herlyn. Um Gewässerschutz überzeugend gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit zu vertreten, will der VSA stärker informieren und den Dialog suchen – und so auch die Attraktivität und Wertschätzung der Branche fördern.
Vier Handlungsfelder
Schliesslich definiert der VSA die vier Handlungsfelder VSA-Dienstleistungen, Netzwerk, Kommunikation und Verbandsentwicklung und hat für jedes Handlungsfeld Massnahmen festgelegt und priorisiert (siehe Fig. 1). Herlyn erklärte, dass jede Massnahme einem Vorstandsmitglied zugewiesen wurde, welches die Verantwortung für die Ausarbeitung und Umsetzung trägt.
Priorisierung
Die Strategie ist sehr umfangreich und thematisch breit. Die Massnahmen wurden deshalb im Vorstand priorisiert. In erster Priorität werden 2025 vier Massnahmen vorangetrieben:
Zum Abschluss fordert Anja Herlyn die Mitglieder auf, sich einzubringen und jederzeit Feedback zu geben. Zusammen mit dem Vorstand ist sie überzeugt, dass sich jede und jeder in der Strategie wiederfindet und dass der VSA nun einen konsolidierten Rahmen für seine dynamische Weiterentwicklung gesetzt hat. Die Strategie kann in Deutsch, Französisch und Italienisch auf der VSA-Website heruntergeladen werden.Werkstattbericht nationale Wassermanagementstrategie
Carlo Scapozza, Leiter Abteilung Hydrologie Bundesamt für Umwelt gab Einblick in die Erarbeitung der nationalen Wasserstrategie, welche auf 2027 vorliegen soll. Die Strategie zum Wassermanagement bettet sich in einem Kontext von zahlreichen bereits vorhandenen nationalen und kantonalen Strategien, Aktionsplänen und Instrumenten ein und berücksichtigt auch strategische Initiativen von VSA und SVGW. Dabei sollen bestehende Lücken geschlossen werden. Den Kantonen soll eine strategische Leitlinie zur Verfügung gestellt werden und die zahlreichen bestehenden Strategien, Aktionspläne und andere Instrumente würden einen strategischen Rahmen erhalten. Schliesslich soll die Umsetzung von bestehenden Massnahmen im Wassermanagement gefördert werden. Explizite Themenfelder sind Trockenheit, Starkniederschläge, Qualität der Wasserversorgung sowie der Schutz der Wasserlebensräume . Bis Ende 2025 erwartet Scapozza die Eckwerte der Strategie, bis Ende 2026 soll die Strategie in die Ämterkonsultation gehen und ab 2027 schliesslich verabschiedet werden.
Werkstattbericht Wasserstrategie Kt. Aargau
Der Kanton Aargau ist auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Wasserstrategie, erklärte Norbert Kräuchi, Leiter Abteilung Landschaft und Gewässer des Kantons Aargau. Kräuchi erklärte den Bedarf an einer Wasserstrategie damit, dass der Wasserhaushalt seine Resilienz eingebüsst habe. Zuviel sei versiegelt und kanalisiert worden - viele natürliche Wasserspeicher seien verschwunden. Um für den Klimawandel gerüstet zu sein, brauche es jedoch eine hohe Resilienz des Wasserhaushaltes. Mit der Strategie verfolgt Aargau eine ganzheitliche und verantwortungsvolle Betrachtung der Ressource Wasser und einen sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser. Wasser soll in ausreichender Menge und in guter Qualität für Mensch, Tier, Umwelt und Wirtschaft zur Verfügung stehen. Als Basis dient der Ansatz des integralen Wassermanagements. Die Strategie umfasst die folgenden 7 Handlungsfelder: Wasserversorgung, Wasserqualität der Gewässer, Umgang mit Trockenheit & Hochwasser, Energetische Nutzung des Wassers sowie Gewässer und Feuchtgebiete als Lebensräume. Mit Pilotprojekten wird die Umsetzung der Strategie erprobt. Kräuchi erwartet Ende 2025 den Regierungsratsentscheid und Inkraftsetzung der Strategie. Für Kräuchi ist eine glaubwürdige und aktive Kommunikation matchentscheidend, es brauche einen Dialog sowie anschauliche und überzeugende «Geschichten».
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