VSA stärkt den Gewässerschutz innerhalb seiner Gremien

Seit vielen Jahrzehnten sind saubere und lebendige Gewässer das Leitziel des VSA. Ausgewählte Meilensteine auf dem Weg dieses gesamtheitlichen Ansatzes im Sinne eines umfassenden Gewässerschutzes sind:

• 1989: Das «GEP-Musterbuch» legt den Gemeinden nahe, im Rahmen des Erst-GEP nicht nur die Gewässerqualität, sondern auch die Revitalisierung der Gewässer abzuklären.
• 2007: Die STORM-Richtlinie forderte im Sinne einer Systembetrachtung die Massnahmenprüfung durch ein interdisziplinäres Team.
• 2010: Das «GEP-Musterpflichtenheft» propagiert die GEP-Nachführung über das gesamte ARA-Einzugsgebebiet zu koordinieren und dabei nicht nur die STORM-Methodik einzubinden, sondern auch die Schnittstellen Entwässerungsnetz/ARA sowie Siedlungsentwässerung/Hochwasserschutz.
• 2019: Die Richtlinie «Abwasserbewirtschaftung bei Regenwetter» fokussiert stark auf die Zusammenarbeit unter Fachleuten und fordert, dass ein interdisziplinäres Team alle erforderlichen Blickwinkel einbringt und übergeordnete Randbedingungen und Einflussgrössen berücksichtigt.
• 2025: Die Richtlinie «Bewirtschaftung des Gesamtsystems Kanalnetz – ARA – Gewässer» erweitert den Blickwinkel nochmals und konkretisiert sechs verbindliche Aufgaben bezüglich Bewirtschaftung des Gesamtsystems.
• 2025: Der «GEP-Leitfaden» und das «Schwammstadt-Projekt» integrieren die Aspekte des klimaangepassten Wassermanagements, beispielsweise Umgang mit Starkregen, Massnahmen zum Schutz von Oberflächenabfluss, Schwammstadt-Massnahmen, naturnahe Regenwasserbewirtschaftung, Grundwasserschutz und Biodiversitätsförderung.

Gerade die Erfahrungen aus dem Schwammstadt-Netzwerk zeigen, dass qualitativ hochstehende Schwammstadt-Projekte nur erfolgreich umgesetzt werden können, wenn die Fachleute aller beteiligten Fachdisziplinen die Projekte von Beginn an gemeinsam angehen und sie so entwickeln, dass Synergien zwischen naturnahmen Wasserhaushalt, Biodiversität, hoher Aufenthaltsqualität und Sicherheit optimal genutzt werden (s. Abb. 1). Der VSA verlangt von seinen Mitgliedern also ein grosses Mass an inter- resp. transdisziplinärer Zusammenarbeit, um die vom VSA zur Verfügung gestellten Werkzeuge optimal in die Praxis umzusetzen. Dies klappt umso besser, je mehr die interdisziplinäre Zusammenarbeit institutionalisiert ist und gelebt wird.

Innerhalb des VSA hat sich gezeigt, dass die sektorale Organisation der Gewässerschutzkompetenzen im CC Gewässer nicht ideal ist, um diese effektiv in die Regelwerke sowie die Aus- und Weiterbildungen der anderen CCs einfliessen zu lassen: Erfolgreiche Projekte und Anlässe des CC Gewässer fanden schon immer in enger Zusammenarbeit mit anderen CCs statt. Vor diesem Hintergrund möchte der VSA mit dem guten Beispiel vorangehen und insbesondere die Zusammenarbeit zwischen Gewässerschutzexpert/-innen und klassischen VSA-Fachleuten (Siedlungsentwässerung, Abwasserreinigung etc.) institutionalisieren. Dazu entschied der VSA-Vorstand, dass wir das CC Gewässer per Ende 2025 zwar auflösen, den Gewässerschutz innerhalb des VSA jedoch mit folgenden Massnahmen insgesamt stärken:

• Die Themen des CC Gewässer werden auf die anderen CCs aufgeteilt; die Leitungs- resp. Kernteams der vier CCs werden mit Personen aus dem Leitungsteam des CC Gewässer verstärkt (s. Kasten);
• Diese «Gewässerschutzdelegierten» sind innerhalb ihres CCs verantwortlich, dass die Gewässerschutzaspekte zukünftig von Beginn an in die Aus- und Weiterbildungsangebote sowie die Regelwerke der CCs einfliessen. Dazu sollen die Projektteams konsequent mit Gewässerschutzfachleuten (i.d.R. bisherige Mitglieder des CC Gewässer) besetzt werden.
• Die Geschäftsstelle übernimmt die Koordination der «Gewässerschutzdelegierten» aller CCs resp. der Plattform Wasserqualität und wird mittelfristig bez. Kompetenzen im Bereich integraler Gewässerschutz aufgestockt.

Wir sind überzeugt, dass wir durch diese Veränderung Synergien schaffen und die Themen rund um unsere Gewässer noch effizienter bearbeiten können. Besonders hervorzuheben ist, dass im Rahmen der Neugestaltung ein Kompetenzzentrum rund um den naturnahen Wasserhaushalt gebildet wird (s. A&G 11/2025, Seiten 114-115 sowie Kasten), das sich verstärkt den Herausforderungen und Chancen im Bereich Gewässer widmet.

Neugestaltung der CC-Landschaft im VSA
Die Ziele und Themen der VSA-Kompetenzzentren sind auf unserer Website unter «Fachbereiche / CC» dokumentiert. Die wichtigsten Veränderungen ab Januar 2026 können wie folgt zusammengefasst werden:

CC Wasser im Siedlungsraum (bisher: CC Siedlungsentwässerung)
• Die CC-Leitung (Markus Gresch und Théodora Cohen Liechti) wird durch Luzia Meier verstärkt. Luzia bringt viel Erfahrung bez. Revitalisierung und Aufwertung von Gewässern mit.
• Neu wird ein Kernteam geschaffen, in dem Fachleute aus dem bisherigen CC Gewässer sowie der Plattform Wasserqualität die Gewässerschutzaspekte einbringen
• Das CC übernimmt mehrere wichtige Themen des CC Gewässer, beispielsweise Aufwertung urbaner Gewässer, Sicherheit offener Wasserflächen, Umgang mit steigenden Wassertemperaturen.

CC Abwasserreinigung:
• Verstärkung des Kernteams mit Christian Götz, ehemals Leiter CC Gewässer
• Das CC übernimmt u.a. das Thema «Kosten und Leistungen der Abwasserentsorgung» (Kennzahlen) vom CC Wasser im Siedlungsraum.

CC Industrie und Gewerbe:
• Verstärkung des Kernteams mit Miriam Langer (bisher Mitglied im Kernteam des CC Gewässer).
• Das CC übernimmt u.a. das Thema «Einsatz Magerbeton im/in Gewässer/-nähe» vom CC Gewässer.

CC Entwässerungsanlagen (bisher: Kanalisation)
• Verstärkung der CC-Leitung (bestehend aus Jürg Möckli, Alain Fallegger, Heinz Künzler und Thomas Rohr) mit Prof. Dr. Michael Burkhard, Institutsleiter UMTEC sowie Leiter der technischen VSA-Kommission «Adsorber»
• Das CC übernimmt u.a. die Themen Grundstücksentwässerung, technische Anlagen für die Regenwasserbehandlung (insb. Adsorber) sowie Unterhalt und Hydraulik nach SIA 190 der Sonderbauwerke vom CC Wasser im Siedlungsraum.