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05. November 2025

EurEau-News

EurEau begrüsst Beschränkung für PFAS in Feuerlöschschäumen

EurEau berichtet im aktuellen Newsletter unter anderem über die Entwicklungen der PFAS-Regulation, der erweiterten Herstellerverantwortung und den Umgang mit Einwegplastik.

 

Die folgenden Ausführungen basieren auf dem umfassenden EurEau-Newsletter vom 30. Oktober 2025. In EurEau sind die nationalen Trink- und Abwasserdienstleister aus 29 Ländern organisiert. 

Wer bezahlt für saubereres Wasser?

Mikroverunreinigungen aus Arzneimitteln und Kosmetika stellen eine wachsende Bedrohung für das Wasser in Europa dar, und die Neufassung der EU-Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser besagt, dass es an der Zeit ist, dass die Verursacher zahlen. Nach der neuen Regelung zur erweiterten Herstellerverantwortung müssen diese Branchen mindestens 80 % der Kosten für die dadurch notwendige vierte Reinigungsstufe auf ARA übernehmen, damit die Belastung nicht auf Haushalte, KMU oder lokale Wasserversorger fällt. EurEau hat hier eine Stellungnahme abgegeben.

ECHA-Workshop zu Materialien, die mit Trinkwasser in Kontakt kommen

Im Oktober 2025 veranstaltete die ECHA einen Workshop zum Zulassungsverfahren für Materialien, die mit Trinkwasser in Berührung kommen. Dabei wurden die gesetzlichen Verpflichtungen und Datenanforderungen für Absichtserklärungen und Anträge gemäss der Trinkwasserrichtlinie sowie IT-Tools, Einreichungssysteme und verfügbares Begleitmaterial behandelt.

Bodenüberwachungsrichtlinie

Als letzten Schritt vor der Veröffentlichung im Amtsblatt hat das Europäische Parlament am 23. Oktober den im Trilog (Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union und Europäisches Parlament) erzielten Kompromiss zur Bodenüberwachungsrichtlinie. Die Mitgliedstaaten haben nun drei Jahre Zeit, ihn in nationales Recht umzusetzen.

EurEau unterstützt die Bodenüberwachungsrichtlinie als einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Gesundheit der europäischen Böden, die eine zentrale Rolle im Wasserkreislauf spielen. Obwohl der endgültige Kompromiss viele der positiven Elemente des ursprünglichen Vorschlags weglässt, wird er eine solide wissenschaftliche Grundlage für die Massnahmen der Mitgliedstaaten zur Verbesserung der Bodengesundheit schaffen.

Transparenz im Chemikalienbereich

Zusammen mit 41 Organisationen aus ganz Europa hat EurEau einen Brief unterzeichnet, in dem wir die politischen Entscheidungsträger dazu auffordern, die Transparenz und Rückverfolgbarkeit von Chemikalien in Produkten zu gewährleisten, während die EU neue Rechtsvorschriften im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und des Umwelt-Omnibusgesetzes vorbereitet.Die Wettbewerbsfähigkeit der Union hängt gemäss ErEau von einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft ab, in der die Akteure der Wertschöpfungskette umfassend über die in Produkten enthaltenen Stoffe informiert sind.

EurEau fordert wirksame Kontrolle an der Quelle

EurEau hat eine Empfehlungen für die bevorstehende Überarbeitung der EU-Chemikalienverordnung (REACH) verabschiedet. Die Probleme mit PFAS und die zunehmende Verschmutzung der Gewässer machen eine Verschärfung der geltenden Vorschriften erforderlich.

Die Veröffentlichung des Kommissionsvorschlags wurde aufgrund einer negativen Stellungnahme des Ausschusses für die Überprüfung der Rechtsvorschriften zur Folgenabschätzung auf Anfang nächsten Jahres verschoben. Angesichts des derzeitigen Deregulierungsdrucks besteht die reale Gefahr, dass die Kommission die Schutzmassnahmen für Mensch und Umwelt abbaut.

EurEau begrüsst Beschränkung für PFAS in Feuerlöschschänume

Die Europäische Kommission hat die REACH-Beschränkung für die Verwendung von PFAS in Feuerlöschschäumen veröffentlicht. Dies wird zu einem schrittweisen Verbot von „ewigen Chemikalien” in dieser Anwendung führen. Der Text sieht Übergangsfristen von bis zu 10 Jahren für bestimmte Extrembrände vor. Feuerlöschschäume führen zu massiven Verunreinigungen der Trinkwasserressourcen in der Nähe von Brandschutzübungsplätzen wie Flughäfen oder Militärstandorten in ganz Europa. In der Vergangenheit führte dies an einer Reihe von Standorten dazu, dass Verbraucher hohen PFAS-Konzentrationen in ihrem Trinkwasser ausgesetzt waren. Die Antwort von EurEau finden Sie hier.

Beschränkungsvorschlag bzgl. PFAS kommt langsam voran

Der endgültige Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur für eine allgemeine PFAS-Beschränkung wird für Ende 2026 erwartet. Nach dem aktuellen – abgeschwächten – Entwurf der Beschränkung müssen wir in den nächsten 30 Jahren mit mehr als 800.000 Tonnen PFAS-Emissionen rechnen, wenn dieser Vorschlag von den Mitgliedstaaten angenommen wird. Dies entspricht einer Reduzierung um 83 % gegenüber dem Status quo.

Die Kommission erklärte, dass sie bereits an einem eigenen Beschränkungsvorschlag auf der Grundlage der Arbeit der ECHA arbeite. Sie wird wahrscheinlich die Verwendung in Konsumgütern schnell verbieten. Die industrielle Verwendung würde nur dann eingestellt werden, wenn Ersatzstoffe vorhanden sind. In Ermangelung von Alternativen würde die Kommission zeitlich begrenzte Ausnahmeregelungen vorschlagen.

Einwegkunststoffe: Leitlinien der Kommission erweitern die erweiterte Herstellerverantwortung auf Abwasserinfrastrukturen

Sie Kommission hat eine Leitlinie zur Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt erlassen. EurEau begrüsst, dass die Reinigung und Entfernung von Einwegkunststoffprodukten aus der Abwassersammel- und -behandlungsinfrastruktur sowie gegebenenfalls die Durchführung von Wartungsarbeiten zur Beseitigung von Verstopfungen in der Infrastruktur in die Definition der „Kosten für die Beseitigung von Abfällen” aufgenommen wurden.
 
 

 

 

 

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