Plattform für Wasser, Gas und Wärme
News
03. Dezember 2025

EurEau-News

Der Schutz der Wasserressourcen ist unter Druck

EurEau berichtet im aktuellen Newsletter unter anderem über die so genannten Omnibus-Pakete zum Bürokratieabbau und die aktuellen Entwicklungen in der Pestizidregulation.

Die folgenden Ausführungen basieren auf dem umfassenden EurEau-Newsletter vom 1. Dezember 2025. In EurEau sind die nationalen Trink- und Abwasserdienstleister aus 29 Ländern organisiert.

Um Bürokratie und Berichtspflichten abzubauen, erarbeitet die Europäische Kommission Omnibuspakete. Diese sollen den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Regelungen vereinfachen. Die Wasserwirtschaft ist mit verschiedenen Omnibus-Pakten betroffen.

Sicherung der Wasserresilienz Europas

Europa steht gemäss EurEau in der Wasserpolitik vor einem kritischen Moment. Angesichts von Wasserknappheit, Dürren und Überschwemmungen sowie der Wasserverschmutzung sei die Aufrechterhaltung eines stabilen Rechtsrahmens wichtiger denn je.

EurEau und andere Verbände der Wasserwirtschaft haben die Europäische Kommission aufgefordert, keine wasserbezogenen Rechtsvorschriften in das bevorstehende Umwelt-Omnibuspaket aufzunehmen. In einem gemeinsamen Schreiben bringen die Verbände ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass eine erneute Öffnung der zentralen Wassergesetzgebung die Fähigkeit Europas untergraben würde, aktuelle und zukünftige Herausforderungen im Bereich Wasser zu bewältigen.

Lesen Sie 👉hier mehr dazu.

Elektronische Datenerfassung zum Pestizideinsatz verschoben

Die Mitgliedstaaten haben im Ständigen Ausschuss für Pflanzengesundheit beschlossen, das Inkrafttreten der elektronischen Datenerfassung zum Pestizideinsatz um ein Jahr zu verschieben.

EurEau bedauert diese Entscheidung, da der Zugang zu aktuellen Informationen über den Einsatz von Pestiziden in Trinkwassergewinnungsgebieten ein wesentlicher Bestandteil der Risikoanalyse von Trinkwasserversorgern ist. Anstelle von 2026, wie in der SAIO-Verordnung festgelegt, wird die Bestimmung ab dem 1. Januar 2027 gelten. Die Verordnung sieht die digitale Erfassung und zwei Jahre später die Nutzung von Daten über den Einsatz von Pestiziden in der Europäischen Union vor.

Kommission will Zulassungsanforderungen von Pestizide lockern

Der jüngste Entwurf des „Omnibus“-Pakets zur Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit sieht eine erhebliche Lockerung der Zulassungsvorschriften für Pestizide in Bezug auf regelmässige Überprüfungen, die Verwendung neuer wissenschaftlicher Daten und Übergangsfristen nach einem Verbot vor.

EurEau lehnt diese Vorschläge ab, da sie den Schutz der Trinkwasserressourcen schwächen und zu erheblichen Risiken für Trinkwasserkonsumenten führen würden, wenn neue wissenschaftliche Daten darauf hindeuten, dass ein Pestizidmetabolit als relevant für das Trinkwasser anzusehen ist.

Das Schreiben von EurEau finden Sie 👉hier.

EU-Gericht entscheidet gegen wiederholte Verlängerungen von Pestizidzulassungen

Das Gericht der Europäischen Union hat entschieden, dass das Pestizidrecht nur aussergewöhnliche und vorübergehende Verlängerungen von Pestizidzulassungen zulässt, die auf den konkreten Fortschritt der Risikobewertung zugeschnitten sind. Dieser Zeitraum darf daher nur so lange dauern, wie für den Abschluss des Verlängerungsverfahrens erforderlich ist, nicht länger und nicht kürzer.

Der Fall wurde von mehreren Nichtregierungsorganisationen vor Gericht gebracht, nachdem die Kommission die Zulassungsdauer für drei Pestizidwirkstoffe (Boscalid, Dimoxystrobin, Glyphosat) erneut verlängert hatte.

Die Kommission plant Änderungen am Zulassungsverfahren für Pestizide, die zu unbefristeten Zulassungen für die meisten Wirkstoffe führen würden. Das Verlängerungsverfahren nach 10 oder 15 Jahren könnte daher wegfallen.

Siehe auch 👉Pressemitteilung und 👉 Urteil des Gerichtshofs.

Gesetz zur Kreislaufwirtschaft: Rückmeldung eingereicht

Am 1. August startete die Kommission einen Aufruf zur Einreichung von Beweismitteln und eine öffentliche Konsultation zum künftigen Kreislaufwirtschaftsgesetz. Die Rückmeldung von EurEau finden Sie hier.

Europäische Chemikalienagentur nähert sich endgültigem Vorschlag für allgemeine Beschränkung von PFAS

Die Ausschüsse für Risikobewertung und für sozioökonomische Analyse der Europäische Chemikalienagentur werden in den ersten beiden Dezemberwochen eine weitere Diskussion über die allgemeine PFAS-Beschränkung (uPFAS) führen.

Der Ausschuss für Risikobewertung wird seine endgültige Stellungnahme voraussichtlich im März 2026 verabschieden. Der Ausschuss für sozioökonomische Analyse wird im Frühjahr 2026 eine zweite 60-tägige öffentliche Konsultation durchführen, seine endgültige Stellungnahme wird für das vierte Quartal 2026 erwartet.

Kommentar erfassen

Kommentare (0)

e-Paper

«AQUA & GAS» gibt es auch als E-Paper. Abonnenten, SVGW- und/oder VSA-Mitglieder haben Zugang zu allen Ausgaben von A&G.

Den «Wasserspiegel» gibt es auch als E-Paper. Im SVGW-Shop sind sämtliche bisher erschienenen Ausgaben frei zugänglich.

Die «gazette» gibt es auch als E-Paper. Sämtliche bisher erschienen Ausgaben sind frei zugänglich.