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19. Mai 2022

Kanalisationsforum 2022

«Am Forum wollen wir verschiedene Anspruchsgruppen an einen Tisch bringen und den Austausch fördern»

Am 16. und 17. Mai 2022 trafen sich gut 170 Fachleute aus der Kanalisationsbranche zum diesjährigen Forum In Rapperswil. 25 Unternehmen stellten ihr Produkte aus. Rund 20 Referentinnen und Referenten gaben Einblicke in Ihr Schaffen und präsentierten die neusten Erkenntnisse aus der Praxis. Jürg Möckli, Leiter des CC Kanalisation, zeigt sich zufrieden.
Paul Sicher 

Jürg Möckli, bereits ist das Kanalisationsforum 2022 ist Geschichte. Dieses Jahr habt ihr auch die Siedlungsentwässerung mit ins Boot geholt. Warum das? Was für Ziele habt Ihr verfolgt?

Das Centre de Compétence (CC) Kanalisation arbeitet bereits seit langem eng mit dem CC Siedlungsentwässerung zusammen. Wir haben viele Schnittstellen, die es zu koordinieren gibt. Das «Schwammstadt-Konzept» ist beim CC Siedlungsentwässerung angeordnet. Doch sind wir in der Kanalisation sehr stark betroffen davon. Viele bauliche Massnahmen betreffen uns direkt oder auch die Anpassungen der Normen wie die SN 592 000 betreffen uns beide. Als CC Kanalisation wollen und können wir einen wichtigen Beitrag zum Schwammstadt-Konzept leisten. Daher war das Präsentationsfenster «Schwammstadt» am ersten Tag sehr passend um das Thema bei uns in die Breite zu bringen.

Welchen Eindruck haben Sie von der Veranstaltung gewonnen? Was hat Sie vielleicht am meisten gefreut oder überrascht?

Leider konnte ich persönlich wegen eines positiven Corona-Tests nicht an der Veranstaltung teilnehmen, sogar meinen Fachinput musste ich leider über Videokonferenz einspielen. Doch glücklicherweise konnte ich auf ein starkes Team zählen, welches für eine erfolgreiche Durchführung verantwortlich zeichneten. Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich bei Yvonne Gander als Projektleiterin sowie meinen Kollegen Heinz Künzler und Thomas Rohr vom CC-Leitungsteam und natürlich auch bei den beiden Tagungsleitern Stefan Hasler und Anja Herlyn.

Die Themen der Präsentationen waren ja sehr unterschiedlich. Bei meinen Kolleginnen und Kollegen ist die Schwammstadt kombiniert mit den technischen Vorträgen über Kanalsanierung offenbar sehr gut angekommen. Das freut mich natürlich sehr und bestätigt uns in der gewählten thematischen Ausrichtung des Forums. Auch haben mir viele rückgemeldet, dass am Forum ein guter «Spirit» und angenehme Stimmung herrschte.

Andererseits ist uns sehr bewusst, dass unser Publikum vor allem Bauherren, Planer und Betriebspersonal von privaten und öffentlichen Entwässerungsanlage sind und wir diese auch weiterhin mit entsprechenden Themen abholen wollen.

Gab es in den Präsentationen oder Diskussionen Inputs und Erkenntnisse, die Sie nun ins CC Kanalisation einbringen und weiterverfolgen werden?

Inhaltlich ist uns nichts entgegengebracht worden, das wir nicht bereits auf dem Radar hatten. Ich persönlich sehe einen wachsenden Bedarf an Zertifizierung von Unternehmen, welche die Dichtheit von Kanälen prüfen und an der gleichzeitigen Ausbildung der Planern und Baulteitern. Hier werden wir diskutieren, ob und wie wir das Thema weiterverfolgen werden. (Er ergänzt schmunzelnd) Organisatorisch werden wir beim nächsten Mal auch dran denken, dass das Stand-Personal auch eine Sitzgelegenheit kriegt.

Am Forum waren auch rund 25 Firmen präsent, welche ihre Dienstleistungen und Produkte zeigten. Warum fördert der VSA den Austausch zwischen Anbietern, Industrie und Bauherren?

Im CC Kanalisation sind sowohl Planer, Bauherren und Unternehmer /Lieferanten vertreten. Denn um ein Bauwerk erfolgreich und auch innovativ zu erstellen, braucht es das Zusammenwirken aller drei Gruppen. Am Forum wollen wir verschiedene Anspruchsgruppen an einen Tisch bringen und den Austausch fördern. Insbesondere Unternehmer und Lieferanten sind Innovationstreiber und spielen eine wesentliche Rolle.

Zudem profitieren wir als Organisator von zusätzlichen Einnahmen: Erst damit können wir ein solches Forum finanziell stemmen und durchführen. Wichtig ist mir dabei, dass wir keine Abhängigkeiten zu Hauptsponsoren generieren, sondern möglichst allen interessierten Unternehmen zu moderaten Preisen einen Ausstellungsstand ermöglichen. Damit erreichen wir eine Win–Win–Situation.

Am Forum wurde auch ein neuer Flyer vorgestellt und abgegeben; «mein Kanal – meine Verantwortung». Um was geht es dabei?

Der Flyer ist aus einem Bedürfnis der Unternehmerkreise entstanden und wird letztlich von der Fachgruppe Entwässerungstechnologie der ASTAG, des Kanalsanierungsverbandes und des VSA mitgetragen. In einfacher Sprache und erklärenden Illustrationen wollen wir bei Anwenderinnen und Anwendern Verständnis für den notwendigen Werterhalt der Kanalisation schaffen. Angesprochen sind Hauseigentümer oder Mitarbeitende von Gemeindeverwaltungen. Für den Bezug des Flyers wird eine spezielle Landing-Page eingerichtet.  Wir werden demnächst darüber informieren.

Besten Dank für das Gespräch.

Der Flyer «mein Kanal – meine Verantwortung»

Der Flyer kann demnächst bezogen werden.

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Kommentare (1)

Ernst A. Müller am 02.06 2022 um 12:19

Abwasser aus Kanal als Wärmequelle - Beitrag zur CO2-Reduktion

Die negativen folgen der Klimaerwärmung ist deutlich sichtbar, weshalb die Zusammenarbeit der verschiedenen VSA-Gruppen z.B. im Bereich Schwammstadt sehr wichtig ist. Um diese negativen Folgen der Klimaveränderung zu reduzieren, müssen die fossilen Energien möglichst rasch gesenkt werden. Dazu kann die Abwasserwärmenutzung beitragen und gemäss neusten Studien 11% des Heizbedarfes in der Schweiz abdecken. Eine Zusammenarbeit zwischen den VSA-Fachleuten aus dem Bereich Kanal, der Siedlungsentwässerung sowie der Arbeitsgruppe Energie könnte hier mithelfen, die Potenzial auszuschöpfen.

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