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05. September 2023

Schwammstadt

Umsetzung Blau-Grüner Infrastruktur weltweit

Die Umsetzung Blau-Grüner Infrastrukturen ist in allen grösseren Schweizer Städten ein äusserst aktuelles Thema. Treibende Faktoren waren meist die Förderung der Biodiversität und die Notwendigkeit von hitzemindernden Massnahmen im urbanen Raum, und weniger die Siedlungswasserwirtschaft. Ausserhalb der Schweiz hingegen wurde die Umsetzung in den vergangenen Jahrzehnten stark auch aus Sicht der Regenwasserbewirtschaftung und Sicherung der Wasserqualität in den oberflächlichen Gewässern vorangetrieben. Dieser Artikel fasst wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse aus der weltweiten Umsetzung zusammen.
Virginia  Smith, Lauren M.  Cook, Silvia Oppliger, 

Klimawandel und Urbanisierung stellen fĂŒr die stĂ€dtischen EntwĂ€sserungssysteme eine wachsende Belastung dar [1–3]. Es mĂŒssen Massnahmen ergriffen werden, um das Risiko von Überschwemmungen und die Einleitung von Schadstoffen in die GewĂ€sser, z. B. durch MischabwasserĂŒberlĂ€ufe, zu verringern [4, 5]. Blau-GrĂŒne Infrastrukturen (BGI) [6] wie stĂ€dtische Feuchtgebiete, begrĂŒnte DĂ€cher oder bepflanzte RĂŒckhaltebecken werden zunehmend als kosteneffiziente Lösung fĂŒr diese Probleme erkannt, da sie die Menge und Geschwindigkeit, mit der das Regenwasser in die Kanalisation gelangt, verringern können [7–9]. Obwohl es viele Definitionen gibt, definieren wir hier BGI in Anlehnung an Ghofrani et al. als «ein zusammenhĂ€ngendes Netzwerk von natĂŒrlichen und gestalteten Landschaftskomponenten, einschliesslich GewĂ€ssern sowie GrĂŒn und FreiflĂ€chen, die mehrere Funktionen erfĂŒllen» [6]. Mit UrsprĂŒngen in der Landschaftsökologie und -planung [10,11] entwickelten sich die BGI fĂŒr die Siedlungswasserwirtschaft aus den US-amerikanischen Best Management Practices (BMP) Anfang der 1980er-Jahre und dem Konzept Water Sensitive Urban Design (WSUD), das in den 1960er-Jahren in Australien eingefĂŒhrt wurde. Die BMP in den USA wurden entwickelt, um die Ziele des National Urban Runoff Program [12] zu erreichen: ganzheitlichere Reduzierung der Abflussmengen, Erosionsschutz und Grundwasseranreicherung [13]. Im Jahr 1994 fĂŒhrte Australien einen Leitfaden fĂŒr wassersensible Gestaltung urbaner RĂ€ume (WSUD) ein und folgte damit seinem zuvor definierten Konzept [14].

Zu dieser Zeit entwickelten und implementierten viele LĂ€nder auf der ganzen Welt Ă€hnliche naturbasierte Lösungen fĂŒr die Regenabwasserbewirtschaftung [15]. Nachhaltige SiedlungsentwĂ€sserungssysteme (Sustainable Urban Drainage Systems, SUDS) werden in Grossbritannien und Deutschland seit den 1990er- Jahren eingesetzt, um die Probleme der SiedlungsentwĂ€sserung zu mildern [16]. China hat BGI spĂ€ter eingefĂŒhrt. Im Jahr 2014 wurde das Sponge-City-Programm ins Leben gerufen, das einen umfassenden Rahmen fĂŒr die Regenabwasserbewirtschaftung bietet [7]. Der Begriff Schwammstadt, der das Konzept der BGI fĂŒr die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung hervorragend wiedergibt, ist heute einer der gĂ€ngigsten Begriffe fĂŒr BGI weltweit.

In den letzten Jahren wurden BGI weltweit fĂŒr die Regenabwasserbewirtschaftung in erstaunlichem Umfang eingefĂŒhrt. Die Stadt Philadelphia (USA), die vor einem Jahrzehnt das Programm «Green Cities Clean Waters» (GrĂŒne StĂ€dte und saubere GewĂ€sser) ins Leben gerufen hatte, um die MischabwasserĂŒberlĂ€ufe zu verringern [17], installierte mehr als 2800 BGI-Elemente in der 370 km2 grossen Stadt [18]. Ähnliches passierte in Singapur, Melbourne (Australien), Tianjin (China), Berlin (Deutschland), Neuseeland und Maryland (USA), die zu den ersten Anwendern von BGI gehörten [7, 19]. Anhand von Beobachtungen, Experimenten und Modellauswertungen dieser bestehenden Systeme gibt es immer mehr Belege dafĂŒr, dass BGI die Regenwasserabflussmenge wirksam reduzieren und die WasserqualitĂ€t verbessern können [8, 20–22]. Dennoch hat jede Art von BGI unterschiedliche Auswirkungen. Beispielsweise funktionieren stĂ€dtische Feuchtgebiete und Regenwasserteiche mit zusĂ€tzlicher Einstaufunktion auf der Ebene des Einzugsgebiets. Sie sind in der Regel darauf ausgelegt, Starkregenereignisse abzuschwĂ€chen und Überschwemmungen zu reduzieren. KleinrĂ€umige BGI, wie z. B. bepflanzte RĂŒckhaltebecken und GrĂŒndĂ€cher, werden hĂ€ufiger zur Verbesserung der lokalen WasserqualitĂ€t in den GewĂ€ssern eingesetzt, da sie bei kleinen bis mittleren Regenereignissen in der Regel 100% des Wassers und der Schadstoffe auffangen und zurĂŒckhalten [23–25].

BGI-Umsetzung in der Schweiz: Von Wegbereitend bis Nachhinkend

Trotz des weltweiten Erfolgs von BGI fĂŒr die Siedlungswasserwirtschaft ist die Regenwasserbewirtschaftung in der Schweiz kein treibender Faktor fĂŒr den Bau solcher Infrastrukturen. Noch immer sind andere Faktoren ausschlaggebender. Viele Schweizer StĂ€dte sind fĂŒhrend bei der EinfĂŒhrung von BGI zur Förderung der BiodiversitĂ€t und der LebensqualitĂ€t. Grund dafĂŒr sind Vorschriften wie die zur DachbegrĂŒnung in Basel [26], ZĂŒrich [27] und Lausanne [28–30] oder das Schweizer GewĂ€sserschutzgesetz (GSchG) [31]. So erarbeitete ZĂŒrich wegen des GSchG sein «Bachöffnungskonzept» [32], in dessen Rahmen bis heute 16 km eingedolte BĂ€che freigelegt und revitalisiert wurden. Damit sollte unter anderem sichergestellt werden, dass der vielfĂ€ltigen Flora und Fauna nicht die Lebensgrundlage entzogen wird [32]. Gleichzeitig wurden schĂ€tzungsweise 220–320 l/s Wasser von der KlĂ€ranlage ferngehalten und rund 16 Mio. Franken eingespart, indem keine neuen Rohreverlegt werden mussten [32, 33].

Obwohl diese BemĂŒhungen bahnbrechend waren, kĂ€mpft die Schweiz immer noch damit, bodengebundene BGI, die hĂ€ufig eine Versickerung von Wasser vorsehen, wie z. B. bepflanzte RĂŒckhaltebecken, VersickerungsgrĂ€ben, Mulden-Rigolen-Systeme, RĂŒckhalteteiche und sickerfĂ€hige BelĂ€ge (Fig. 1), in grossem Massstab umzusetzen. Dieses Manko ist auf mehrere GrĂŒnde zurĂŒckzufĂŒhren: Erstens wird dem Grundwasserschutz eine sehr hohe PrioritĂ€t eingerĂ€umt, zudem gelten strenge Anforderungen an die Art der Versickerung [34, 35]. Zweitens wird die Versickerung von Niederschlagswasser auf privaten GrundstĂŒcken zwar vorrangig gefordert, aber oft erst im Baugenehmigungsverfahren, wenn die notwendige FlĂ€che fĂŒr den Bau von BGI bereits anderweitig genutzt wird. Auch die hohen GrundstĂŒckspreise, vor allem in stĂ€dtischen Gebieten, sind nicht förderlich, um unbebaute FlĂ€chen fĂŒr die BGI-Nutzung bereitzuhalten.

Im Bereich der öffentlichen FlĂ€chen wurden in den letzten zwei Jahrzehnten viele Strassenabwasserbehandlungsanlagen (SABA) als BGI fĂŒr Nationalstrassen gebaut [36], aber der verbleibende Strassenraum – insbesondere in stĂ€dtischen Gebieten – wurde versiegelt und entwĂ€ssert, statt z. B. öffentliche ParkplĂ€tze entlang von Quartierstrassen wasserdurchlĂ€ssig zu gestalten und so mit gutem Beispiel voranzugehen (Fig. 2). Und nicht zuletzt haben Schweizer StĂ€dte relativ milde NiederschlĂ€ge im Vergleich zu StĂ€dten an den KĂŒsten, die mit Orkanen, extremen Überschwemmungen und starken konvektiven StĂŒrmen konfrontiert sind. Allerdings fĂŒhrt der Klimawandel auch hierzulande zu hĂ€ufigeren extremen Wetterereignissen wie Hitze, Trockenheit und Starkregen [37]. Ingenieure, Planer und lokale Behörden mĂŒssen unbedingt zusammenarbeiten, um mit BGI die Siedlungswasserwirtschaft, besonders in Bezug auf die Regenabwasserbewirtschaftung, in der Schweiz zukunftstauglich zu gestalten.

Lessons Learned und Wissenstransfer in die Schweiz

Aufgrund der umfangreichen Umsetzung von BGI-Programmen in anderen LĂ€ndern können die Schweizer Gemeinden aus deren Erfolgen, Misserfolgen und Fortschritten lernen, speziell in Bezug auf Leistung, Betrieb und Wartung von BGI [9]. GlĂŒcklicherweise ist die Schweiz aufgrund ihrer Kultur der Zusammenarbeit perfekt aufgestellt, um dieses Wissen zu absorbieren und miteinander ĂŒber die zukunftsfĂ€higsten Lösungen zu diskutieren. Einige der Lehren, die aus der weit verbreiteten EinfĂŒhrung von BGI gezogen wurden, werden im Folgenden erlĂ€utert:

  • Terminologie (s. Box)
  • ErfĂŒllung der Anforderungen an den Unterhalt von BGI
  • Verwaltung und gemeinsame Nutzung von Daten
  • Flexible und multifunktionale Gestaltung von BGI

 

Anforderungen an den Unterhalt erfĂŒllen

Die erste Generation von BGI machte deutlich, dass ein tieferes VerstĂ€ndnis des Unterhalts und der Kontrolle erforderlich ist, um die FunktionsfĂ€higkeit dieser Systeme langfristig und nachhaltig zu gewĂ€hrleisten [44, 45] (Fig. 3). So braucht es den regelmĂ€ssigen Unterhalt, um sowohl die vielen Vorteile der BGI und die vorgesehenen LeistungsfĂ€higkeiten langfristig zu erhalten als auch die der Planung zugrundeliegenden behördlichen Anforderungen jederzeit zu erfĂŒllen [44–46]. Der Unterhalt wurde schon frĂŒh als ein Hindernis fĂŒr BGI erkannt [47] und bleibt ein zentraler Problempunkt [9, 46]. Eine Herausforderung fĂŒr Gemeinden, die BGI einsetzen, sind die Kosten fĂŒr die oft arbeitsintensiven Unterhaltsprogramme, welche letztlich die Umsetzung behindern können [48]. Wird bei BGI-Programmen dem Unterhalt nicht genĂŒgend Aufmerksamkeit geschenkt, beginnen die Folgen aufgrund mangelnder Wartung den geplanten Nutzen der BGI zu ĂŒberwiegen. In diesen FĂ€llen ist eine umfassende Instandsetzung der BGI erforderlich, die zeit- und kostenintensiv ist [49]. Mit der Zunahme von BGI-Programmen in den USA haben mehrere StĂ€dte und Bundesstaaten wie Philadelphia und Minnesota HandbĂŒcher fĂŒr den Unterhalt entwickelt [50, 51]. Diese stehen online zur freien VerfĂŒgung. Im Laufe der Zeit kann die Leistung von BGI durch die Ansammlung von Sedimenten, Schadstoffen und AbfĂ€llen, Hochwasserereignisse, die zu Erosion fĂŒhren, schlechte Planung und Umsetzung oder unzureichende Wartung beeintrĂ€chtigt werden [46]. Diese Prozesse sind rĂ€umlich und zeitlich sehr variabel, und die notwendige Instandhaltung zur wirksamen Erhaltung der Funktion und Leistung von BGI ist oft schwer vorherzusagen.

BGI-Terminologie

Der Begriff Blau-GrĂŒne Infrastruktur (BGI) wird zwar in Europa und der Schweiz hĂ€ufig verwendet, ist aber relativ neu. BGI betont das «Blau» in grĂŒner Infrastruktur. Als Begriff ist «grĂŒne Infrastruktur» weltweit gut verbreitet und wird hĂ€ufig zur Beschreibung einer Reihe von Elementen verwendet, die Wasser vor Ort versickern oder speichern, zu denen auch durchlĂ€ssige Pflaster und Regentonnen gehören (beide vegetationsfrei) [38]. Andere gebrĂ€uchliche Begriffe sowie ihre Übersetzungen auf Deutsch und Französisch sind in der Aqua & Gas Ausgabe 9/2023 als Tabelle aufgefĂŒhrt.

Kontrollen nach dem Bau haben gezeigt, dass Funktion und Instandhaltung je nach Art der BGI, Bauweise und Standortbedingungen stark variieren [46]. Dies fĂŒhrt zu einem sehr unterschiedlichen Wartungsbedarf und letztlich zu einer unterschiedlichen Leistung im Laufe der Zeit [45, 46, 52]. DarĂŒber hinaus erschweren verschiedene Faktoren die genaue Bestimmung des Instandhaltungsbedarfs fĂŒr einzelne BGI: BGI sind meistens dezentrale Anlagen und somit ĂŒber das gesamte Siedlungsgebiet weitlĂ€ufig verteilt. Zudem sind viele verschiedene EigentĂŒmer beteiligt, sowohl private wie öffentliche. Und nicht zuletzt finden in solch naturnahen Anlagen viele komplexe Prozesse statt, die je nach Anlagentyp, Einzugsgebiet, Regencharakteristika u.v.m. sehr unterschiedlich ablaufen. Um diese Hindernisse bei der Instandhaltung zu ĂŒberwinden, ist ein umfassendes, anpassungsfĂ€higes, risikobasiertes und kosteneffizientes Kontroll- und Unterhaltsprogramm erforderlich, zumal BGI-Programme eine zunehmend grössere und kritische Rolle fĂŒr eine Gemeinde spielen [9].

Gemeinsame Nutzung von Daten

Um die Gestaltung von BGI weiterzuentwickeln, vernetzte Systeme zu schaffen und nachhaltige Unterhaltsprogramme zu entwickeln, sind Messdaten erforderlich [53, 54]. Derzeit bewegen sich die Gemeinden in Richtung datengestĂŒtzte Planung und Wartung und verlangen immer hĂ€ufiger eine Überwachung, um die Leistung ihrer RegenwasserbewirtschaftungsplĂ€ne nachzuweisen (z. B. Measure W in Los Angeles; Storm Water Grant Program 2019, https://safecleanwaterla.org/). Dadurch wird eine Vielzahl von Daten erzeugt, die nur mit einem effizienten Datenmodell genutzt werden können [55]. FĂŒr Gemeinden, die Regenwasserbewirtschaftungsstrategien entwickeln, umsetzen und verwalten, können Daten den Transfer von bewĂ€hrten Verfahren und Erfahrungen aus anderen Gemeinden erleichtern und so die kontinuierliche Weiterentwicklung des Stands der Technik in der Regenwasserbewirtschaftung unterstĂŒtzen. Grosse Datensammlungen werden Aufschluss darĂŒber geben, wie die naturnahe Regenwasserinfrastruktur im Laufe der Zeit funktioniert. Aber die Wissenschaft rund um die Regenwasserdatenverwaltung steckt noch in den Kinderschuhen [55].

Um diese Daten nutzen zu können, braucht es ein Format, das den Datenaustausch fördert. Die aktuelle Möglichkeit, grosse Datenmengen zu sammeln, schafft die Voraussetzung, Funktion und Leistung von BGI zu verstehen [54]. Die meisten vorhandenen Daten zur Regenwasserinfrastruktur sind nach Bewirtschaftern, Forschenden oder Gemeinden und oft nach Abteilungen innerhalb der Gemeinden gegliedert. Dies macht es schwierig, Daten und Erkenntnisse ĂŒber die Gemeindegrenzen hinaus zu ĂŒbertragen. Ausserdem ist die Datenbankarchitektur selbst auf regionaler und kommunaler Ebene unterschiedlich, sodass die Daten nicht nahtlos integriert werden können. DarĂŒber hinaus sind eine kontrollierte Sprache, ein kontrolliertes Format und Metadaten in den gesammelten Daten von entscheidender Bedeutung, um uneinheitliche Systeme mit sich ĂŒberschneidenden und falsch benannten Variablencodes oder falsch interpretierten Daten zu vermeiden [56, 57]. Ohne einen gemeinsamen Standard mĂŒssen die Daten bei der Übertragung zwischen Organisationen oft ĂŒbersetzt oder umgewandelt werden, was einen erheblichen Zeitaufwand erfordert [58].

Dies verlangsamt die Datenabfrage und liefert Ergebnisse mit irrelevanten oder fehlenden Daten, was die gemeinsame Nutzung von Daten und eine tiefergehende Analyse einschrĂ€nkt [59]. Die fehlende KontinuitĂ€t zwischen den Datensystemen schrĂ€nkt die Effizienz und den Nutzen ein, der aus Daten zu Regenwasserinfrastrukturen gezogen werden kann. Angesichts der Erfahrungen in den USA wurde die Notwendigkeit eines umfassenden Rahmens fĂŒr Wasserdaten auf nationaler Ebene erkannt (z. B. der vorgeschlagene Water Data Act (H.R. 7792) [60]) und sollte auf die Schweiz ĂŒbertragen werden.

WiderstandsfÀhigkeit und FlexiblitÀt von BGI-Systemen

Die Überwachung und Instandhaltung von BGI wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen, da wir uns weiter auf eine Periode der NichtbestĂ€ndigkeit wegen des Klimawandels zubewegen. Wir können uns nicht lĂ€nger auf die Annahmen der Vergangenheit verlassen, dass die SiedlungsentwĂ€sserungssysteme reagieren wie bisher [61, 62]. Dies gilt auch fĂŒr BGI, die in erster Linie lebende Systeme sind, die dem Wetter und anderen Stressfaktoren wie Trockenheit, SchĂ€dlingen, Schadstoffen aus dem Strassenverkehr und schnell fliessendem OberflĂ€chenabfluss ausgesetzt sind. BGI mĂŒssen nicht nur ĂŒberwacht und gewartet werden, um ihre LeistungsfĂ€higkeit unter Stress zu gewĂ€hrleisten [63], sie mĂŒssen auch so konzipiert sein, dass sie extremen Belastungen standhalten. Zudem mĂŒssen sie flexibel sein, um im Laufe der Zeit umgestaltet und angepasst werden zu können [64] (Fig. 4).

Es mehren sich die Hinweise, dass eine grosse Vielfalt an Pflanzen und biotischen Organismen [65, 66] die WiderstandsfĂ€higkeit von begrĂŒnten BGI-Systemen erhöht, da Redundanz und Reaktionsvielfalt des Systems gesteigert werden [67]. Mit anderen Worten: Je mehr Arten vorhanden sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass einige von ihnen nicht durch den Stress bedroht werden und das System weiterhin funktioniert. Es ist auch wichtig, dass die Arten im Laufe der Zeit selbst zusammenfinden (und neue Arten in das System eintreten und dort gedeihen können), da dies zu einer Steigerung der Systemfunktionen und der WiderstandsfĂ€higkeit beitrĂ€gt [66]. Das wichtigste Prinzip der FlexibilitĂ€t besteht darin, vorausschauend zu planen, um die AnpassungsfĂ€higkeit im Laufe der Zeit zu ermöglichen [64]. Ein einfacher Ansatz ist z. B., bei der Standortwahl darauf zu achten, dass das BGI-Element an der OberflĂ€che erweitert oder vertieft werden kann (weit genug von der Strasse, den BĂ€umen oder den Abwasserrohren entfernt), oder bereits alternative Standorte fĂŒr zusĂ€tzliche Elemente zu identifizieren und reservieren. Ein weiterer Grundsatz der Anpassung besteht darin, die Leistung zu verfolgen, um festzustellen, ob und wann eine Anpassung erforderlich ist [63]. Dies könnte z. B. auf Vegetationsarten angewandt werden, um festzustellen, ob andere Arten fĂŒr dieses BGI-Element in einem zukĂŒnftigen, heisseren und möglicherweise trockeneren Klima besser geeignet wĂ€ren.

Offene Fragen und Chancen fĂŒr die Zukunft

Die grossflĂ€chige EinfĂŒhrung von BGI birgt ein grosses Potenzial, um die mit dem Regenwassermanagement und dem Klimawandel verbundenen Herausforderungen zu bewĂ€ltigen. Die BGI-Gemeinschaft steht jedoch noch vor grossen Herausforderungen und offenen Forschungsbereichen. Es ist zwar nicht möglich, alle diese Bereiche zu erwĂ€hnen, aber wir heben Themen hervor, die fĂŒr die Schweiz besonders relevant sind und in der Schweiz zu den laufenden Forschungsthemen gehören:

WiderstandsfÀhigkeit und Anpassung

Wie können Gestaltung, Dimensionierung und Planung von BGI am besten auf ein heisseres und extremeres zukĂŒnftiges Klima abgestimmt werden?
Trotz der zahlreichen Forschungsergebnisse, die darauf hinweisen, dass BGI zur Anpassung an den Klimawandel beitragen können, werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die BGI-Elemente selbst nur begrenzt diskutiert. Die meisten Forschungsarbeiten befassen sich mit der Frage, wie BGI zur Verminderung von OberflĂ€chenabfluss und zur Verringerung der Hitze eingesetzt werden können; BGI selbst mĂŒssen jedoch auch widerstandsfĂ€hig sein. In diesem Artikel wurden anekdotische Beispiele angefĂŒhrt, um dieses Problem zu ĂŒberwinden; es sind jedoch weitere Forschungen in diesem Bereich erforderlich, um sicherzustellen, dass BGI in der Lage sind, ihre Leistung in einem zukĂŒnftigen Klima aufrechtzuerhalten.

QualitÀt des Regenwasser

Welche Schadstoffe sollten durch BGI zurĂŒckbehalten bzw. behandelt werden? Und wie kann die entsprechende Wirksamkeit sichergestellt werden?

Es gibt eine Reihe von Schadstoffen (von gelösten Stoffen bis hin zu Partikeln), die durch BGI zurĂŒckgehalten bzw. behandelt werden sollen. Da neue Chemikalien und Schadstoffe in die Umwelt gelangen, kann es schwierig sein, die ToxizitĂ€t fĂŒr den Menschen und den Verbleib dieser transportierten Stoffe zu bestimmen. Angesichts des breiten Spektrums an Schadstoffen und der verschiedenen Arten von BGI sind die Informationen ĂŒber die Wirksamkeit von BGI zur Behandlung dieser Stoffe begrenzt. Eine hochaktuelle Forschungsfrage verschiedener Schweizer Fachhochschulen ist diejenige nach dem RĂŒckhalt von Schadstoffen aus dem Strassenabwasser (Schwermetalle und Mikroplastik aus Pneuabrieb, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe [PAK] aus AsphaltbelĂ€gen usw.) in den verschiedenen Baumsubstraten nach Stockholmer Modell [68], die immer hĂ€ufiger fĂŒr Baumrigolen entlang von Strassen im urbanen Raum eingebaut werden [69] (Fig. 5).

MultifunktionalitÀt

Wie können BGI-Elemente am besten gestaltet (und bewertet) werden, um MultifunktionalitÀt zu gewÀhrleisten?

Nebst dem in diesem Artikel hervorgehobenen massgebenden Nutzen von BGI fĂŒr die Regenwasserbewirtschaftung in einem extremeren zukĂŒnftigen Klima können BGI eine ganze Reihe anderer Funktionen erfĂŒllen. Naturnahe Systeme fördern die BiodiversitĂ€t (Fig. 6), tragen zur Hitzeminderung bei, können CO2 speichern sowie einen Beitrag zu mehr LebensqualitĂ€t und menschlicher Gesundheit leisten. Trotz koordinierter PlanungsbemĂŒhungen werden einzelne BGI-Elemente oft nur fĂŒr eine einzige Funktion umgesetzt, wĂ€hrend andere Funktionen ignoriert oder passiv als gegeben vorausgesetzt werden. Angesichts der gleichzeitigen und dringenden Probleme, mit denen unsere urbanen RĂ€ume konfrontiert sind, muss jedoch sichergestellt werden, dass BGI-Elemente und grössere BGI-Systeme so konzipiert sind, dass sie mehrere Funktionen gleichzeitig erfĂŒllen, und dass sie entsprechend ĂŒberwacht werden, um sicherzustellen, dass die gewĂŒnschten Ziele mit der Zeit erreicht werden.

Regelwerke

Wie können gesetzliche Bestimmungen, Regelwerke und Vorschriften zur Gestaltung sicherstellen, dass BGI bereits in einem frĂŒhen Stadium des Planungsprozesses berĂŒcksichtigt und umgesetzt werden?

Der rechtliche Rahmen und die technischen Normen und Vorschriften stellen auch heute noch einige Hindernisse dar und entsprechen nicht immer dem aktuellen Stand der Technik. Obwohl das GewĂ€sserschutzgesetz die Erhaltung des natĂŒrlichen Wasserkreislaufs als Ziel nennt [31], wird der Aspekt der Verdunstung, ein wichtiges Element von BGI-Infrastrukturen, stark vernachlĂ€ssigt. Die Regelwerke sehen zwar die Versickerung als oberste PrioritĂ€t im Umgang mit Regenwasser an, empfehlen aber in erster Linie reine, mit einer extensiven GrĂŒnlanddecke bepflanzte Mulden und fĂŒr Dachwasser vor allem unterirdische Versickerungsanlagen. Damit BGI ihre volle Wirkung entfalten können, mĂŒssen sie multifunktional einsetzbar sein.

Empfehlungen oder Standards fĂŒr die Gestaltung von Versickerungsmulden im Sinne der BGI zur ErfĂŒllung weiterer Funktionen wie der Förderung der BiodiversitĂ€t oder der AufenthaltsqualitĂ€t im Aussenraum fehlen heute. ZukĂŒnftige Regelwerke sollten die Nutzen einer Anlage ĂŒbergreifend betrachten und damit eine Grundlage schaffen, um BGI frĂŒhzeitig und fachĂŒbergreifend im Planungsprozess gemeinsam zu entwickeln.

Daten und Unsicherheit

Wie können Daten und Unsicherheiten berĂŒcksichtigt werden, um die Planung, Dimensionierung, Gestaltung, Umsetzung und Verwaltung von BGI zu verbessern?

Das VerstĂ€ndnis der Funktionen von BGI ist erforderlich, um die Planung, Dimensionierung, Gestaltung und Umsetzung dieser Systeme voranzutreiben. Anhand von Beobachtungsdaten können wir Trends erkennen, wie diese Systeme im Laufe der Zeit funktionieren oder versagen, sowie die Faktoren bestimmen, welche die Leistung der BGI beeinflussen. Solche Erkenntnisse sind notwendig, um Architekten und Planer in der risikobasierten Planung zu unterstĂŒtzen, die in komplexen urbanen RĂ€umen unabdingbar ist. Beobachtungsdaten und die BerĂŒcksichtigung von Unsicherheiten sind entscheidend, um die nachhaltige Funktion von BGI zu gewĂ€hrleisten und zu fördern.

Fazit

BGI sind eine wirksame und praktikable Lösung fĂŒr die Regenwasserbewirtschaftung und viele andere Herausforderungen, mit denen urbane Gebiete konfrontiert sind. Mit den Erfahrungen aus anderen StĂ€dten und LĂ€ndern, einer offenen und konstruktiven Diskussionskultur, welche die Sichtweisen der verschiedenen Akteure abholt, modernster Forschung und verfĂŒgbaren Finanzmitteln ist die Schweiz bestens gerĂŒstet, um bei der Umsetzung von BGI fĂŒr mehr klimaresiliente urbane RĂ€ume, bei der Verbesserung der WasserqualitĂ€t und der MultifunktionalitĂ€t weltweit fĂŒhrend zu werden. Es ist an der Zeit, dies gemeinsam anzugehen.

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[29] Ville de Lausanne (2018): Directives municipales concernant l’attribution de subventions pour la rĂ©alisation de toitures vĂ©gĂ©talisĂ©es extensives sur les bĂątiments privĂ©s sur le territoire de la Commune de Lausanne, https://www.lausanne.ch/vie-pratique/nature/la-nature-et-vous/la-ville-me-soutient/toitures-vegetalisees/politique-municipale.html
[30] Ville de Lausanne (2018) : Directives municipales concernant la réalisation de toitures végétalisées extensives sur les bùtiments propriétés de la Commune de Lausanne, https://www.lausanne.ch/vie-pratique/nature/la-nature-et-vous/la-ville-me-soutient/toitures-vegetalisees/politique-municipale.html
[31] Schweiz. Eidgenossenschaft (1991): Bundesgesetz ĂŒber den Schutz der GewĂ€sser (GewĂ€sserschutzgesetz, GSchG). SR 814.20, https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1992/1860_1860_1860/de
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